Hast du schon von Familienyoga gehört, aber kannst dir nicht vorstellen, was es so besonders macht? Heute möchte ich dir erzählen, warum auch ich Familienyoga so liebe, als Mama und auch als Yogalehrerin. Es ist also genau der richtige Artikel für dich, der all deine Fragen beantwortet. Sollte doch noch eine offen bleiben, schreib mir gern in die Kommentare 🙂
Im Familienyoga gehts es wie auch im Kinderyoga darum, Kinder und ihre Begleitpersonen an das Yoga heranzuführen. Der große Unterschied zu „normalen“ Yogaklassen für Erwachsene ist natürlich die Art und Weise des Stundenaufbaus und der Stundengestaltung. Familienyoga ist Spiel und Spaß, keine Perfektion. Im Familien- und Kinderyoga geht es mir als Yogalehrerin vor allem darum, Kindern und Erwachsenen die Möglichkeit zu geben, ihren Körper zu spüren und zu kräftigen und ihren Geist zur Ruhe zu bringen. Dafür nutzen wir Laufspiele, die die Kinder aus dem Kindergarten oder der Schule kennen, verpacken Asanas in fantasievolle Geschichten und entspannen uns bei angeleiteten Traumreisen oder Partnermassagen auf kindlichem Niveau. Ganz klar stehen Spaß am Tun, die Gemeinschaft, das Miteinander und das Erlebnis im Vordergrund. Es geht nicht darum, Asanas perfekt auszuführen, Kopf- oder Handstände zu lernen.
Für mich als Yogalehrerin und Mama gibt es fünf große Gründe, die Familienyoga zu einer meiner beliebtesten Yogaeinheiten macht.
Familienyoga weckt dein inneres Kind
Schließe kurz deine Augen und frage dich: Wann habe ich das letzte Mal so richtig Quatsch gemacht? Wann habe ich mich das letzte Mal auf dem Boden gekugelt, ohne darüber nachzudenken, ob mich jemand dabei sieht? Wann habe ich das letzte Mal aus vollem Hals gebrüllt wie ein Löwe oder gebellt wie ein Hund? Bin ich schon mal in den Weltraum geflogen oder in Yakaris Tippi aufgewacht?
Ist wahrscheinlich lange her, oder?
Leider haben wir Erwachsenen verlernt zu spielen. Uns ohne Gedanken darüber zu machen, was andere von uns halten könnten oder wie wir dabei aussehen, uns mal wieder ganz unserer Fantasie hinzugeben und unser inneres Kind spielen zu lassen. Im Familienyoga schaffe ich dir diesen geschützten Raum, in dem du ohne (Be-)Wertung spielen darfst, lustig, albern und wieder Kind sein darfst. Und das coole ist, du bist nicht alleine. Mit dir erleben auch die anderen Erwachsenen diesen Zauber, lassen sich fallen und werden wieder Kind.
Und dein Kind oder deine Kinder, Enkelkinder, Neffen oder Nichten sind natürlich auch dabei. Und glaub mir, die finden es richtig cool, wenn du mal nicht „Erwachsen“ bist, sondern auf einer ganz anderen Ebene mit ihnen spielst.
Familienyoga ist Begegnung auf Augenhöhe
Da wären wir schon beim zweiten Punkt.
Familienyoga ist einfach schön, weil es uns als Erwachsenen die Möglichkeit gibt, die Erwachsenenrolle ein Stück zur Seite zu legen und den Kindern auf Augenhöhe zu begegnen. In der Yogastunde ist es völlig egal, wer wir sind, wie alt wir sind, in welcher Kinder-Erwachsenenbeziehung wir zueinander stehen. Vielmehr geht es um euch als Menschen, dass ihr euch gleichberechtigt und gleichwertig gegenüber steht. Es kommt nicht darauf an, wer älter oder größer ist, sondern darauf, dass ihr Spaß und Freude gemeinsam habt. Dass ihr gemeinsam spannende Abenteuer erlebt, mutig seid und euch unterstützt, unabhängig davon, wer Klein oder Groß ist.
Familienyoga ist gemeinsame Zeit ohne Ablenkung
Das, worauf es im Familienyoga wirklich ankommt, ist, dass ihr gemeinsame Zeit verbringt. Und damit meine ich nicht, dass ihr euch gemeinsam in einem Raum aufhaltet. Denn das macht ihr wahrscheinlich sogar relativ oft. Nein, es geht darum, tatsächlich Zeit miteinander zu verbringen, aufeinander einzugehen und das ganz ohne Ablenkung.
Sind wir mal ehrlich. Wie oft kommen folgende Situationen in deinem Familienalltag vor:
Die Kinder wollen etwas mit dir spielen, malen, basteln, bauen,… und rufen dich. Du bist gerade in der Küche und räumst die Spülmaschine ein oder aus, die Überreste der letzten Mahlzeit vom Tisch oder fegst die Krümel zusammen. Von deiner Seite kommt nur ein: „Jetzt nicht.“ oder „Später!“ Wenn die Kinder nach 5 Minuten noch mal fragen, steckst du schon mitten im nächsten To Do und hast nur Zeit für ein „Gleich!“ irgendwann fragen sie nicht mehr und ihr habt es verpasst, etwas gemeinsam zu machen.
Vielleicht sitzt du aber auch bei deinen Kids, ihr spielt ein Spiel, malt, bastelt, baut,… und bei deinen Kindern dauert es etwas länger, bis sie sich den Zug überlegt haben, etwas fertig geklebt oder gebaut haben. Du wartest und ohne darüber nachzudenken, greifst du zum Handy und öffnest Social Media oder einen Messanger und scrollt durch die Bilder. Deine Augen, Ohren und deine Aufmerksamkeit sind schon längst nicht mehr da, wo sie sein sollten.
Vielleicht wartest du aber auch, dass es weiter geht und plötzlich fällt dir ein, die Waschmaschine hat gerade gepiept und ist fertig, in der Küche steht noch das Geschirr von heute Morgen, du wolltest doch noch kurz xy schreiben. Und schwupps ist deine Aufmerksamkeit wieder woanders.
Wenn dir die ein oder andere Situation bekannt vorkommt, sei dir gewiss, mir geht es auch oft so. Du bist nicht allein. Und weil es uns im Alltag ganz oft so geht, lade ich dich im Familienyoga ein, deine Aufmerksamkeit mal ganz auf dein Kind und dich zu richten. Im Familienyoga gibt es nur dich und dein Kind oder deine Kinder. Und das tut allen so gut.
Familienyoga schafft Erlebnisse
Ja, genau. Im Familienyoga kannst du ganz besondere Erlebnisse schaffen. Kinder erinnern sich gern an Momente, in denen die Eltern die Hundeeltern waren und sie der Welpe. Oder Laufspiele in denen sie mit ihren Eltern um die Wette geflogen sind – sie als Rentier und Mama, Papa, Tanke, Onkel, … als Weihnachtsmann im Schlitten hinterher. Manchmal sind es aber auch die Partnerübungen, die im Gedächtnis bleiben. Denn im Familienyoga nutzen wir auch ganz bewusst die Größe und Stärke der Eltern, um kleine und große akrobatische Türme zu bauen, als Kinderweihnachtsmann auf dem Elternschlitten zu fliegen oder ein doppeltes Einhorn zu sein.
Wir verwandeln uns, werden alle zu Tieren, Bergen, Bäumen, erleben Abenteuer mit Bewegungsgeschichten und spielen das ein oder andere Spiel. Und das auf einer Ebene, auf der wir alle gleich sind. Kinder lieben das und erinnern sich genau an diese Momente des Glücks.
Familienyoga tut dem Körper gut
Zuletzt noch ein ganz wichtiger Punkt, wie ich finde. Yoga – egal ob für Kinder oder Familien – tut deinem und auch dem Körper deines Kindes gut.
Bewegungs- und Laufspiele bauen Kondition auf, Yoga-Asanas stärken den Körper und unterstützen ihn in seiner Flexibilität. Ruhige Momente lassen in uns horchen, den Körper und Atem fühlen.
Bei gemeinsamen Massagen und Schlussentspannungen lernen wir zu entspannen, loszulassen und die Berührungen des Anderen zu genießen.
Und diese Wirkung gibt es nicht nur für dein Kind. Nein – gleiches wirkt auch in deinem Körper. Und jetzt mal Butter bei die Fische – haben wir die letzten Corona-Jahre nicht zu viel auf dem Sofa verbracht?
Jetzt ist es an der Zeit, gemeinsam mit deinen Kindern aktiv zu werden und zusammen etwas für euren Körper, aber auch euren Geist und eure Seele zu tun.
Alles in Allem ist Familienyoga für mich ein Geschenk. Als Yogalehrerin, weil ich den Familien zusehen kann, wie sie mit der Zeit immer mehr ins Spüren füreinander kommen, ihr Strahlen entdecken und Freude am gemeinsamen Tun entwickeln. Andererseits als Mama, wenn ich die Möglichkeit habe, mit meiner Tochter gemeinsam Familienyoga zu praktizieren, Zeit mit ihr zu verbringen, gemeinsam neue Asanas auszuprobieren, gemeinsam zu wachsen, uns zu vertrauen und die Nähe miteinander zu genießen. Und all das, auch wenn ich nebenher die Familienyogalehrerinnen-Rolle innehabe. Wie schön muss es sein, „nur“ Teilnehmerin zu sein.
Und genau deshalb folgt jetzt noch ein kleiner Aufruf: Wenn Du in Kassel oder Umgebung Familienyoga anbietest, melde dich bitte bei mir. Ich komme mit meiner Tochter gern mal als Teilnehmerin vorbei.
Wenn du das jetzt auch fühlst oder fühlen möchtest, dann kommt hier deine Chance:
Einmal monatlich biete ich Familienyoga und du kannst dabei sein!
Kommst du aus Kassel oder Umgebung? Dann sind meine Kurse beim Deutschen Roten Kreuz in Kassel genau das Richtige für dich! Schau mal auf der Seite des DRK – hier findest du die Termine und Anmeldemöglichkeiten für meine aktuellen Familienyogakurse.
Kommst du nicht aus Kassel, dann sei nicht traurig, sondern freu dich auf die Möglichkeit, mit mir Familienyoga Online zu machen. Alle Informationen dazu findest du hier auf meiner Homepage. Möchtest du dich direkt anmelden, dann klicke auf den Button.
So, und jetzt bin ich gespannt. Hast du schon mal Familienyoga gemacht?
Wie war es für dich und deine Kids? Erzähl es mir in den Kommentaren.
Deine Madlen
Liebe Madlen! Vielen Dank für den tollen Artikel! Ich habe mit einem damals 4jährigen Sohn auch Familienyoga gemacht und wir haben es wirklich genossen. Vor allem die gemeinsame Zeit ohne Ablenkung – das ist im Alltag wirklich schwierig – aber so wichtig. Leider hat Mein Sohn, inzwischen 8, keine Lust mehr darauf. Aber ich denke gerne daran zurück. Das ist sicher schön, wenn man solche Stunden halten darf und sieht, wie die Familien auf diese spezielle Art zusammen „finden“. Liebe Grüße Barbara
Liebe Barbara, ich genieße auch jede Familienyogastunde, die meine große Tochter noch gemeinsam mit mir macht. Es ist so schön, selbst die Verbindung zu seinen Kindern zu spüren, aber auch mindestens genauso bereichernd, diesen Zauber in anderen Familien zu erwecken.